Die Hütte "Fuscherlake", das Ziel der Tour im strahlenden Winterwetter

30km bergan übers Fuscher Törl bis zur Hütte "Fuscherlacke" sind wir am 2.Mai 2008 gefahren - am Tag, an dem der Pass über den Großglockner öffnete. Durch das Winterwetter war die Tour ein einmaliges Erlebnis. Die gut asphaltierte Straße lässt sich mit dem Straßenrad fahren. Allerdings stellen die 20km von Fusch über die Kassa "Ferleiten" bis zum Fuscher Törl mit etwa 10% Steigung im Schnitt eine Herausforderung dar, der ich so früh im jahr beinahe nicht gewachsen gewesen wäre...

Das Profil des Anstiegs von Bruck aus - die Grafik stammt von www.grossglockner.at

Morgends um 8 starteten wir in einer Gruppe von unserem Hotel aus Richtung Kassa Ferleiten. Das Wetter versprach schön zu werden. Nachdem gestern noch Wolken vorherrschend waren, gab es heute durchaus blaue Flecken am Himmel. Kalt war es trotzdem - und würde es auch im Laufe des Tages bleiben. Entsprechend fiel die Kleidung aus. Gut verpackt und voll motiviert nahmen wir die Tour in Angriff.

An der Kasse Ferleiten - noch im Grünen

Schnell erreicht war die Mautstelle. Hier durften wir als Radfahrer passieren - Motorräder und Autos mussten (noch) draußen bleiben. Der obere teil der Straße war noch zu sehr vereist und würde erst im Verlauf des Tages freigegeben werden. Schön - so blieben wir zumindest zu beginn unseres Anstiegs von knatternden Motorrädern verschont.

Das "Ziel": Der Großglockner

Die Kasse wurde zu einer ersten Rast genutzt - eine willkommene Gelegenheit, das Material noch mal auf Verlässlichkeit zu prüfen - die Ketten würden beim Anstieg hoher Last ausgesetzt sein - die Bremsen würden die Hauptlast der Abfahrt tragen müssen.

Ein Blick vom Fuscher Törl auf die letzten Kurven

Dananch galt es, alle Kräfte zusammen zu nehmen und loszufahren - bergwärts. Beeindruckende Serpentinen lagen zunächst vor - früher oder eher später aber dann auch hinter uns.

Die folgenden drei Bilder zeigen Impressionen vom Aufstieg: Zunächst ein Bild vom eher flacheren unteren Teil - schon kurz hinter der Kasse ist die Straße links und rechts in Schnee eingebettet. Dann das Fuscher Törl - für mich heute der höchste Punkt des Anstiegs. - Und dann ein Blick vom Törl zum Gasthof. (vlnr)

Eiszapfen am Weg

Klasse ist, dass die Strasse so früh im jahr schon so perfekt geräumt ist. Überall kann man fahren, ohne sich Gedanken über Eis machen zu müssen. Die Sonne tut ihr übriges: Die warme Kleidung ist für den Anstieg eigentlich zu warm. Gut - während der Abfahrt werden wir sie brauchen können.

Eigentlich schon auf der Abfahrt - aber von der Hütte zum Törl geht's erst mal wieder hoch. Radfahren wie im Eiskanal war mir bisher auch noch nicht vergönnt.

Für mich dauert die Fahrt lange - und geht an verschiedenen Stellen auch über die Kräfte. Im februar erst habe ich mir den Ellbogen gebrochen. Im April konnte ich ein paar Mal auf dem Rad sitzen. Da ist so ein berg schon ein Hammer. 

Belohnt werde ich während der Quälerei immer wieder mit wunderbaren Ausblicken in eine verschneite Landschaft, die der Ruhrgebietsbürger so auch nicht alle Tage sieht.

Und nach insgesamt rund 4 Stunden Fahrt (plus Pausen) komme auch ich ziemlich erschossen oben auf der Hütte an. Die Kollegen haben ihre warme Suppe weitestgehend schon fertig gelöffelt. Für mich kommt sie jetzt genau richtig.

Eine gute Stunde später mache ich mich auf die reibungslose Abafhrt. Die Straße ist zwar kurvenreich und lässt kaum wirklich hohe Geschwindigkeiten zu. Die Bremsen werden strapaziert aber nach ein paar Biegungen kehrt die Sicherheit auf dem Rad zurück und der Rest ist einfach nur Spaß.